Blumenwurf

Anstatt Blumen zu überreichen, warf Susanne Hennig-Wellsow (Die Linke) 2020 im Thüringer Landtag dem soeben zum Ministerpräsidenten gewählten Thomas Kemmerich (FDP) Blumen vor die Füße, weil er die Wahl annahm, bei der er mit den Stimmen von FDP, CDU und AfD gewählt wurde.

Dieses nicht physisch verletzende Blumenwurf-Symbol, als politische Geste der Wut und Grabesstrauß beerdigter Hoffnungen, möchten wir der geschlossenen Parlamentsbühne entreißen und es zugleich demokratisieren, indem wir es auf die Straßen und Plätze des ländlichen Thüringens bringen.

Dafür fahren wir ab dem Frühjahr 2024 an verschiedene Orte in Thüringen und bauen ein Installationsobjekt auf. Alle, die möchten, können an dem Performance-Projekt teilnehmen. Dafür schreibt man mit Kreide das Wuterregende an das Installationsobjekt und wirft dem dann Blumen entgegen.

Wir möchten so mit Thüringerinnen und Thüringern ins Gespräch kommen, erfahren, was sie aufregt, erregt, wütend macht, was sie verachten. Wir wollen verstehen, worauf die Menschen in diesem Jahr 2024 wütend sind, was die Wut mit ihnen macht und welche Folgen das Ausleben der Wut hat oder haben könnte.

Die Eindrücke dieser Begegnungen sammeln wir in literarischen Texten, Fotos und Tondokumenten und veröffentlichen sie ab Sommer 2024 auf dieser Webseite. Die Teilnahme an unserem Happening ist freiwillig und auf Wunsch anonym.

Im Anschluss an das Projekt sind Ausstellungen in Planung. Die erste wird in Schloß Burgk zu sehen sein.

Außerdem entsteht der Dokumentarfilm WUUUT, der teils das Blumenwurf-Projekt begleitet.

Das Blumenwurf-Projekt wird gefördert von der Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Gestaltung Blumenwurfobjekt: Marcus Orfanidis | www.handwerkweimar.de

Anfragen zu Interviews, Gesprächen, Lesungen unter team<at>1meter60-film<punkt>de

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